Die Himmelfahrt Christi

Die Himmelfahrt Christi

March 26, 20255 min read

Apostelgeschichte 1,9-11

9 Nachdem Jesus das gesagt hatte, wurde er vor ihren Augen in den Himmel emporgehoben. Eine Wolke verhüllte ihn, und sie sahen ihn nicht mehr. 10 Noch während sie wie gebannt zum Himmel schauten und Jesus nachblickten, standen auf einmal zwei weiß gekleidete Männer bei ihnen. 11 »Ihr Galiläer«, sprachen sie die Jünger an, »was steht ihr hier und starrt nach oben? Gott hat Jesus aus eurer Mitte zu sich in den Himmel genommen; aber eines Tages wird er genauso zurückkehren, wie ihr ihn gerade habt gehen sehen.«

Die auf dieser Webseite verwendeten Bibeltexte sind zitiert aus der Bibelübersetzung "Hoffnung für alle", © 2015 Biblica, Inc. Alle Rechte vorbehalten.



Der sowjetische Kosmonaut Juri Gagarin umrundete am 12. April 1961 als erster Mensch in einer Raumkapsel die Erde. Das berühmte Statement «Ich war im All und habe Gott nicht gefunden» wurde ihm zu Propaganda-Zwecken in den Mund gelegt. Er war aber orthodoxer Christ, der seinen Glauben nie aufgegeben hat. Dennoch ist Gott im blauen Himmel im Sinn von englisch „sky“ nicht zu sehen, weil er im „heaven“ wohnt, in Dimensionen, welche über die unseren hinausgehen und sie gleichzeitig durchdringen. Das wird bei der Himmelfahrt Christi deutlich: er musste keine lange Reise antreten. Es heisst zwar, „er wurde emporgehoben“ aber nicht kilometerweit nach oben sondern „eine Wolke nahm ihn auf“. Wenn in biblischen Berichten eine Wolke auftaucht, verkörpert sie immer die unsichtbare Welt Gottes und seine Gegenwart. (Matthäus 17,5). Diverse weitere Stellen bezeugen, dass Christus „in den Himmel aufgenommen“ wurde (1. Timotheus 3,16 Apostelgeschichte 1,2 Markus 16,19), es geht um ein Hinübertreten. Was waren die Folgen?

Das apostolische Glaubensbekenntnis fasst zusammen:

Am dritten Tage <ist Christus> auferstanden von den Toten,

<sodann> aufgefahren in den Himmel;

<wo> er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters;

von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten.

Christus zur Rechten Gottes

Christus „wurde.. in den Himmel aufgenommen und setzte sich zur Rechten Gottes“ (Markus 16,19). Epheser 1,20 verdeutlicht: „Mit gewaltiger Kraft war Gott am Werk, als er Christus von den Toten auferweckte und ihm <nach der Himmelfahrt> in der himmlischen Welt den Ehrenplatz an seiner rechten Seite gab.“ So auch Hebräer 10,12f „Jesus Christus hat ein einziges Opfer für alle Sünden gebracht. Jetzt sitzt er für immer auf dem Ehrenplatz an der rechten Seite Gottes. Dort wartet er, bis ihm alle seine Feinde unterworfen sind.“ Gemeint ist eine Stellung der Kraft und der Herrlichkeit. Indem er zur Rechten Gottes sitzt, übt Christus die Herrschaft über die Welt und über seine Kirche aus und beschützt sie, und er tritt auf der Grundlage seines vollbrachten Opfers für sein Volk ein: „Christus betrat den Himmel, um jetzt vor Gott für uns einzutreten.“ (Hebräer 9,24b, Römer 8,34).

Ausserdem kündigte er an: „Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen, und ich gehe jetzt hin, um dort einen Platz für euch bereit zu machen“ (Johannes 14,2), so dass Paulus sagen kann: „Durch die Verbindung mit Christus haben wir schon jetzt unseren Platz in der himmlischen Welt erhalten“ (Epheser 2,6) und „Wir haben unsere Heimat (unser Bürgerrecht) im Himmel. Von dort erwarten wir auch Jesus Christus, unseren Herrn und Retter“ (Philipper 3,20). Ausserdem kündigte er an: „Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen, und ich gehe jetzt hin, um dort einen Platz für euch bereit zu machen (Johannes 14,2), so dass Paulus sagen kann: „Durch die Verbindung mit Christus haben wir schon jetzt unseren Platz in der himmlischen Welt erhalten“ (Epheser 2,6) und „Wir haben unsere Heimat (unser Bürgerrecht) im Himmel. Von dort erwarten wir auch Jesus Christus, unseren Herrn und Retter“ (Philipper 3,20).

Christus kommt in den Wolken des Himmels

Das leitet über zur zweiten Konsequenz: „Eines Tages wird er.. zurückkehren..“ (V. 11). Das kündigte Jesus selber an: „Ihr werdet den Menschensohn kommen sehen in den Wolken des Himmels mit grosser Macht und Herrlichkeit“ (Matthäus 24,30). Damit bezog er sich auf die Prophetie in Daniel 7,13, wo es vom auf den Wolken kommenden Menschensohn heisst: „Für immer und ewig wird er herrschen in seinem unzerstörbaren Reich.“ Offenbarung 1,7 führt aus: „Jesus Christus wird auf den Wolken kommen. Alle Menschen werden ihn sehen, auch die, die ihn ans Kreuz geschlagen haben.“ Paulus ergänzt: „Wenn Christus kommt, wird er alles ans Licht bringen, was jetzt noch verborgen ist, auch unsere geheimsten Wünsche und Gedanken. Dann wird jeder von Gott die Anerkennung bekommen, die er verdient hat“ (1 Korinther 4,5). Und Petrus predigt: „Jesus gab uns den Auftrag, dem ganzen jüdischen Volk zu sagen und zu bezeugen, dass Gott ihn als Richter über die Lebenden und die Toten eingesetzt hat“ (Apostelgeschichte 10,41). Wie auch Paulus schreibt: „Wenn Jesus, der Herr, für alle sichtbar erscheinen wird, wird er mit seinen mächtigen Engeln vom Himmel kommen, umgeben von loderndem Feuer. Dann wird sein Urteil alle treffen, die von Gott nichts wissen wollen und die rettende Botschaft von Jesus, unserem Herrn, ablehnen“ (2. Thessalonicher 1,7f). Während Jesus bei seinem ersten Kommen als bescheidener Diener einen Weg der Niedrigkeit ging, wird sein zweites Kommen nicht z.T. verborgen, sondern evident und in der Fülle göttlicher Macht sein und „sein Königtum wird kein Ende haben“ (Lukas 1,33).

Himmelfahrt Jesu

 Nach seiner Auferstehung war Jesus 40 Tage lang immer wieder vielen Menschen erschienen. Als er daraufhin in den Himmel heimkehrte, könnten die Jünger traurig gewesen sein. Die Engel trösteten sie aber mit der Ankündigung seiner Wiederkunft, bei der er sein Reich endgültig aufrichten wird. Der Zeitpunkt dafür ist nicht bekannt (1. Thess 5,1f). Aber es wird ein persönliches und auch körperliches Wiederkommen sein („er wird genauso zurückkehren, wie ihr ihn gerade habt gehen sehen“ V.11) - genauso wie das kommende Reich Gottes auch „leibhaftig“ real sein wird.

Zu Johannes sagte Jesus gemäss Offenbarung 22,20: „Ja, ich komme bald.“ Und dieses „bald“ ist Hoffnung und Herausforderung zugleich. Wir sollen uns Gott ganz zuwenden, weil jetzt noch die Zeit ist, in der diese Möglichkeit besteht. Wir sollen wach sein, d.h. jederzeit bereit, Christus zu begegnen, am Wirken, indem wir so leben und das tun, was er uns aufgetragen hat.

Ordinierter evangelisch-reformierter Pfarrer.

Martin Müller

Ordinierter evangelisch-reformierter Pfarrer.

Back to Blog